Was du wissen musst, bevor du ein Marketingangebot kaufst

Januar 27, 2021
von Angelika Färber

Was du wissen musst, bevor du ein Marketingangebot kaufst

„Wie  finde ich genug Kunden?“– diese Frage treibt uns Solo-Selbständige von Anfang unserer Selbständigkeit an um. Das Angebot, um Hilfe bei der Lösung dieses Problems zu bekommen, ist gerade online groß und vielfältig. Viele Solo-Selbständige fühlen sich davon überfordert, Verwirrung tritt ein oder auch das sogenannte FOMO – fear of missing out.

Doch zu versuchen, alles an Angeboten – kostenlos oder kaufbar – mitzunehmen, ist der sichere Weg in den Burnout. Wie entscheidest du also, was für dich richtig ist und was musst du wissen, bevor du ein Marketingangebot – egal ob Kurs oder Coaching –  kaufst?

Nicht selten probieren Selbständige eine ganze Reihe von Angeboten aus: Sie buchen einen Kurs zum Thema E-Mail-Marketing, der dann aber nicht die gewünschte Wirkung zeigt. Gut, dann bringt es bestimmt der zum Thema Webinare  –   oder dann eben der zum Thema Storytelling. Den fängst du dann an, doch als du gerade damit losgelegt hast, gehst du zum nächsten neuen Ding über – kommt dir das bekannt vor? Also, mir schon.

Als ich mich erstmals in der unübersichtlichen Welt des Online-Marketings umschaute, ging es mir genauso. Dabei war ich, was das Thema Marketing anging, nicht völlig unbeleckt. Doch das Problem war, dass ich mir selbst nicht vertraut habe. Und ich dachte: Vielleicht wissen diese Online-Marketer etwas, das ich noch nicht weiß. Nein, wussten sie nicht.

Wie viele Selbständige hoffte auch ich, mit dem nächsten Kurs oder Anbieter endlich den einen Schlüssel zu einem nicht endenden Strom an neuen Kunden zu finden – was nicht passierte.

Wie entscheidest du also, welcher Weg der richtige für dich ist und welches der vielen Unterstützungsangebote du für dich nutzen solltest?

Es geht nicht um gute oder schlechte Angebote, sondern darum, was für dich gerade dran ist

Eines vorweg: Es geht mir hier nicht darum zu bewerten, ob diverse Kurse oder Programme gut oder schlecht sind. Wie könnte ich das, wenn ich sie nicht kenne?

Was ich aber weiß ist, dass ich das eine oder andere ausprobiert habe. Und dass es hier – wie überall, wenn es ein breites Angebot gibt – gute und schlechte Angebote gibt, inklusive richtig schwarzer Schafe. 

Doch entscheidend ist, dass selbst dann, wenn du ein inhaltliches richtig gutes Programm oder einen an sich genialen Kurs buchst, dies kein Erfolgsgarant für dich ist. Nein, die bittere Wahrheit ist:

Kein Kurs oder Coaching der Welt wird dich retten. 

Auch meines nicht – aber dazu komme ich später in einem weiteren Artikel.

Die Antwort auf die Frage, wie du entscheiden kannst, ob ein Angebot für dich richtig ist oder nicht, klingt einfach, sie ist es aber nicht: Du musst wissen, was wann für dich dran ist.

Dass viele Selbständige genau das nicht wissen, ist Kern des Problems. Denn aufgrund dieser Unsicherheit lassen sie sich gerne von einem gut klingenden Angebot überzeugen.

Um der Antwort näherzukommen, ist der erste Schritt eine Bestandsaufnahme: Wo stehst du mit deinem Business, was hast du schon an Vorarbeit geleistet? Und was willst du konkret erreichen?

Die erste Frage, die du dir stellen solltest, ist: Hast du Klarheit darüber, was du für deine Kunden tust und wer deine Kunden sind?

Kennst du sie so gut, dass du aus dem Stegreif mindestens fünf konkrete Probleme benennen könntest, die deine Kunden haben? Und könntest du diese Liste erweitern um eine Beschreibung, wie sich deine Kunden damit fühlen und was sie sich wünschen? Für weitere Tipps rund um diese Fragen lies
 "5 Fallstricke bei der Definition deiner Zielgruppe - und wie du sie vermeidest" oder höre die Podcast-Episode: "Wer ist dein Kunde wirklich?"

Wenn du hier ins Schwanken kommst, dann kann ich dir sagen: Suche nicht weiter, buche nicht den nächsten Kurs oder das nächste Programm, sondern werde dir zunächst einmal klar über diese Punkte – über deine Positionierung. Denn daraus ergibt sich alles andere – mindestens zur Hälfte.

Ein häufiges Problem, das ich sehe ist, dass viele Selbständige sich für einen bestimmten Weg entscheiden, bevor sie sich mit ihrer Positionierung beschäftigt haben. 

Weil es gut für sie klingt oder weil sie Lust darauf haben. Sie buchen einen Kurs, mit dem sie lernen, wie man Google Anzeigen schaltet, nur um festzustellen, dass ihnen dies nicht die erhofften Kunden bringt. Sie kaufen ein Facebook-Coaching, ohne zu wissen, ob dies wirklich der geeignetste Weg ist, um ihre Kunden zu erreichen. Sie fangen an, Videos zu drehen, ohne zu wissen, welche Botschaft sie überhaupt an wen vermitteln wollen.

Das ist in etwa so, als würdest du dich einfach in irgendeinen Zug setzen, ohne zu wissen, wo dieser überhaupt hinfährt. 

Denn egal welchen Weg oder genauer gesagt, welchen Kanal, du nutzt, um dich zu zeigen – all diese Möglichkeiten sind nichts weiter als Vehikel für deine Botschaft. Und solange diese nicht klar ist, weil du beispielsweise noch nicht weißt, wen du überhaupt adressierst, sind diese Vehikel leer. Sie transportieren nichts.

Viele der guten Anbieter im Marketing wissen natürlich um dieses Problem und starten in ihrem Programm oder Kurs deshalb mit den nötigen Grundlagen. Soll heißen: Ein bisschen Positionierung ist meist mit dabei.

Und für manche kann das genügen – wenn sie sich im Vorfeld schon viele Gedanken gemacht haben und ohne längeres Überlegen bereit und in der Lage sind, sich festzulegen hinsichtlich ihrer Zielgruppe und der Ausrichtung ihres Business. Doch ich behaupte: Bei einem Großteil der Selbständigen ist das nicht der Fall.

Es ist kein Problem, schnell zu verstehen, worum es bei der Positionierung an sich geht. Doch ganz was anderes ist es, dieses Wissen bei sich selbst anzuwenden und die nötigen Schritte durchzuarbeiten.

Klarheit für sich selbst zu entwickeln, braucht meist etwas Zeit. Man muss Dinge sacken lassen. Da reicht eine allgemeine Lektion zum Thema meist nicht. 

Du musst nicht jedem neuen Marketingtrend oder Tool hinterherjagen

Falls du also noch kein klares Bild von deinen Kunden hast, oder du bei dem Gedanken daran, dich klarer zu positionieren Widerstand, Angst oder Unsicherheit spürst – jage nicht dem nächsten, vermeintlich einfachen Weg oder Tool hinterher, den oder das du erlernen willst.  

Beschäftige dich zunächst in der Tiefe mit deiner Zielgruppe und dem, was dich und dein Business ausmacht. Schau dir an, warum du bestimmte Befürchtungen oder ungute Gefühle bei dem Thema hast und tausche dich dazu aus – mit einem Mentor oder Coach oder anderen Selbständigen, die schon weiter mit dem Thema bei sich sind.

Auch wenn das Thema der Positionierung dir nicht unbedingt Unbehagen bereitet, du aber das Gefühl hast, dass du noch nicht ganz klar über deine Zielgruppe bist, noch nicht genug über sie weißt, oder du dir über die Stärken deines Angebots nicht wirklich bewusst bist, dann beschäftige dich unbedingt mit diesen Fragen zuerst.

Entweder allein mit entsprechendem Input oder mit Hilfe eines Sparringpartners. (Falls du wissen möchtest, wie ich das Thema angehe, buche gerne eine Strategiegespräch mit mir).

Wenn du deine Positionierung nicht behandelst, bevor du mit diversen Marketingaktivitäten loslegst, läufst du Gefahr, dass du Geld, Zeit und Energie verschwendest. 

Weil du in Dinge investierst, die jetzt noch nicht dran sind oder die niemals dran sein werden, weil sie sich nicht als dein Weg herausgestellt haben oder herausstellen werden.

Wie findest du deinen Weg?

Was mir viele Marketing-Coaches zu wenig deutlich machen ist, dass auch ihr Weg – und damit meine ich die von ihnen favorisierte Strategie – nicht das Nonplusultra sein muss. Dass es Voraussetzungen gibt, unter denen es gut funktionieren kann und wiederum solche, die keine gute Ausgangsposition liefern.

Es gibt in der Online-Marketing Szene gewisse Stars, die sehr bekannt sind, eine große Anhängerschaft haben und die mit ihrem Business sehr erfolgreich geworden sind. Und wenn jemand so erfolgreich ist, dann schaut man sich gerne  was ab, daran ist nichts verkehrt. Wer es also genauso macht wie ein sehr erfolgreiches Vorbild, der muss doch zwangsläufig erfolgreich werden, oder?

Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn wie gesagt, möglicherweise passt ein bestimmter Weg, eine bestimmte Art der Vermarktung nicht gut für deine Zielgruppe.

Vielleicht hast du noch gar keine klare Zielgruppe oder weißt noch nicht genug über potentielle Kunden. Und wenn du diese Defizite nicht innerhalb von zwei Gruppen-Coaching-Calls findest, nun, dann ist das dein Problem. Das Programm läuft weiter und geht von Voraussetzungen aus, die bei dir noch nicht zu Ende gereift sind.  

Vielleicht aber liegt dir ein bestimmter Weg auch einfach nicht. Vielleicht hasst du es, wöchentlich live auf Facebook zu gehen. Ja, es mag so manchen sauren Apfel geben, in den du beißen musst, wenn du ein bestimmtes Ziel, wie mehr Kunden zu gewinnen, erreichen willst. Manchmal geht kein Weg an einer bestimmten Sache vorbei.

Doch gerade im Marketing gibt es viele unterschiedliche Wege und Möglichkeiten – genau das ist ja das Problem. 

Sei also bitte skeptisch, wenn dir jemand weismachen will, dass eine bestimmte Herangehensweise der einzig mögliche Weg ist.

Die beste Unterstützung, die du bekommen kannst, ist die, die dich selbst befähigt, weiterzugehen. Die dir hilft, immer mehr deinen eigenen Weg zu finden, für dich selbst herauszufinden, was du gerade brauchst. Und das bedeutet auch, Dinge auszuprobieren. Ja, das kostet auch Zeit.

Du denkst, du hast diese Zeit nicht, schließlich musst du Geld verdienen? Das verstehe ich. Doch dem Leben ist das egal. Du kennst bestimmt den Spruch: "Das Gras wächst nicht schneller, auch wenn man daran zieht." So ist es auch hier.

Wenn du dich beim Finden einer Lösung für deine Kundengewinnung sehr unter Druck fühlst, lies: "Wie du Druck loslassen kannst, wenn du nicht genügend Kunden hast."

Die schlechte Nachricht ist: Niemand hat die Lösung für dich. Du musst dir deine Lösung erarbeiten.

Doch klar, auch das musst du nicht alleine tun. Es gibt gute Anbieter im Bereich der Marketingstrategie, die dir helfen, einen guten Überblick über Marketing an sich zu finden, damit du verstehst, welche Optionen es überhaupt gibt, wie sie einzuordnen sind und die dir somit helfen zu erkennen, was für dich sinnvoll ist. Diese Angebote sind rar, aber es gibt sie. (Ein Buch, was ich dir dazu empfehlen kann ist "Get Clients Now!" von C.J. Hayden (auf Englisch) ).

Entscheide dich bewusst für ein Rezept und suche dir erst dann die Zutaten

Viele Selbständige zäumen das Pferd von hinten auf. Oder, man könnte auch sagen: Sie bauen ihr Marketinghaus ohne Fundament, ohne eine standfeste Positionierung. Es bleibt somit eher dem Glück oder dem Zufall überlassen, ob sie die richtigen Kunden anziehen.

Damit dir das nicht passiert, ist es wichtig, nicht einfach auf die Dinge zu reagieren, die sich scheinbar gerade anbieten, sondern mit einem klaren Plan an die Sache zu gehen. Und wenn du diesen hast, dann weißt du, was du brauchst. Dann holst du dir die passenden Zutaten wie für ein Rezept, das du ausgesucht hast. Dann können spezielle Kurse oder Coachings zu bestimmten Themen eine sehr gewinnbringende Unterstützung sein. 

Wenn du jetzt weißt, dass es Zeit für dich ist, auf Facebook Anzeigen zu schalten, ein Videocoaching zu buchen oder zu erlernen, wie ein bestimmtes soziales Netzwerk funktioniert, dann ist das Geld, das du hier in Unterstützung steckst, gut investiert. 

Wichtig ist, dass du die Dinge in der richtigen Reihenfolge zur richtigen Zeit angehst.

Fazit

Auch wenn wir oft gerne an eine einfache Lösung glauben wollen – die Antwort  auf die Frage, was für dich im Marketing passt und funktioniert, kannst nur du dir selbst im Laufe der Zeit geben. Eine vorgefertigte Lösung gibt es nicht zu kaufen, auch wenn manche Marketingangebote diesen Eindruck erwecken.

Wenn du diese Frage systematisch angehst, muss deine Positionierung zwangsläufig ganz am Anfang stehen. Nur dann wirst du eine Marketingstrategie entwickeln können, die auf einem festen Fundament steht.

Möchtest du mehr passende Kunden anziehen und weißt nicht, wo du überhaupt anfangen solltest, um dieses Ziel zu erreichen? Dann frage jetzt ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir an, in dem du erste Tipps erhältst und eine ehrliche Einschätzung, ob und wie ich dir helfen kann.




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